Schraubertipps: Falschluft

Stottert der Motor, hat er keine Leistung? Ein zu helles Kerzenbild kann ein Indiz für Falschluft sein! Hier findest du 3 Tipps zum Thema Falschluft an Zylinder und Vergaser.


Anhand eines Puch Maxi E50 Motors erklären wir die drei häufigsten Probleme welche Falschluft verursachen. Diese Tipps können aber bei fast jedem Puch Motor angewandt werden. Wir konzentrieren uns auf die Dichtflächen und gehen von funktionstüchtigen Simmerringen an der Kurbelwelle aus.


Der 2-Takt Motor benötigt einen dichten Ansaugtrakt um das Frischgas in den Brennraum zu befördern. Sollte an dieser Luftsäule eine Undichtigkeit auftreten, saugt der Unterdruck Luft aus der Umgebung an, welche nicht mit Kraftstoff angereichert ist. Das Gemisch magert somit ab und der Zylinder läuft heiß, droht anzureiben.

Die von außen zugänglichen Dichtflächen sind einfach zu prüfen und sollten ein Standardtest nach Überholung des Motors sein.


Prüfung: Der Motor läuft mit Leerlaufdrehzahl. Die folgenden Dichtflächen werden mit Bremsenreiniger oder Statpilot besprüht. Sollte sich die Drehzahl im selben Moment verändern oder das Fahrzeug gar absterben ist eine Undichtigkeit naheliegend.


Achtung! Sprühen Sie flammbare Flüssigkeiten nicht auf heiße Motorkomponenten oder offene Funken.


Wir folgen dem Frischgas vom Vergaser durch den Motor:

1: Der Aluminiumflansch zwischen Vergaser und Ansaugstutzen war im Neuzustand perfekt dicht. Mit jeder Demontage des Vergasers degradiert diese Dichtfläche jedoch. Wir empfehlen daher das Nachrüsten eines O-Rings (900.3876). Dieser sollte beim Einbau leicht gequetscht werden indem man beim Festschrauben den Vergaser zum Ansaugstutzen hin drückt und ihn anschließend fest schraubt. 

2: Der Ansaugstutzen ist original mit einer 0,3mm dicken Papierdichtung (349.2.15.122.1) an den Zylinder angeschraubt. Oft wurden dickere Dichtungen verbaut um Kratzer auszugleichen. Dies hat zur Folge, dass bei festem Anziehen der Flansch am Ansaugstutzen verbogen wird. Die Äußeren Enden des Ansaugstutzens drückt es nach „unten“, die Dichtung wird daher in der Mitte nicht mehr vernünftig gequetscht und ist undicht. Der Stutzen muss geplant oder erneuert werden.

3: Der Letzte Stopp vor dem Brennraum ist das Kurbelgehäuse. Der Zylinder ist mit einer Dichtung (349.1.10.013.1) an den Motorblock angeflanscht. Diese Dichtung wird beim Ausbau oft beschädigt und ist anschließend undicht. Auch ein zerkratzter Zylinderfuß oder veränderte Überstömer können für Undichtigkeiten sorgen.


Sollten trotz dichtem Ansaugtrakt und korrekter Vergaserbedüsung immer noch ein zu helles Kerzenbild entstehen, sind die Simmerringe und die Zündeinstellung zu Prüfen. Sie finden auch hierzu eine Bildanleitung von uns: https://www.youtube.com/watch?v=GHSO1UwXb0U


Wir wünschen gutes Gelingen! 


Schraubertipps Falschluft



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