Schraubertipp: Fertigungsmerkmale von Getriebewellen
Für Freude beim Fahren ist ein gut abgestuftes Getriebe fast so wichtig wie ein leistungsstarker Zylinder. Wir bieten daher seit vielen Jahren exklusive Renngetriebe für Puch Mopeds und Motorräder an. Diese Getriebe sind sorgfältig zusammengestellt, erprobt und in Europa hergestellt.
Die Herstellung der 3gg. und 4gg. Vorgelegewellen ist eine der aufwendigsten Getriebekomponenten. Auf dem Bild sieht man, zwischen den Mitnehmern eingefräste, Laufbahnen. Die sind etwas tiefer gefräst als der eigentliche Wellendurchmesser um ein leichtes Verschieben der Zahnräder zu ermöglichen. Zwischen den Mitnehmern sieht man die glänzenden Stellen der eigentlichen Welle. Diese Optik führt oft zu Fragen.
Vor dem Einbau wird die Welle also sorgfältig unter die Lupe genommen. Das ist immer eine gute Idee bevor man das Getriebe zusammenbaut. Nachdem man geprüft hat ob alle Zahnräder leicht auf der Welle hin und her gleiten, dreht man die Zahnräder noch auf der Welle durch. Ein leises „Rumpeln“ ist zu hören, wenn man das Zahnrad über die genannte mittlere Stelle der Vorgelegewelle dreht. Ein unbedenklicher Nebeneffekt der Herstellungsmethode.
Obwohl dieses Geräusch immer wieder für Bedenken sorgt, können wir unsere Kunden beruhigen. Das Getriebeöl sorgt dafür, dass das Zahnrad auf einem Ölfilm und nicht direkt auf der Welle läuft. Es wird nach dem Einbau weder ein Geräusch zu hören sein, noch sorgen die rauen Oberflächen für einen Verschleiß am Zahnrad. An dieser Stelle befindet sich das Gangrad für den 4. Gang wenn er nicht eingelegt ist. Es wird keine Kraft übertragen. Es ist lediglich an dieser Stelle der Vorgelegewelle „geparkt“ bis der 4. Gang eingelegt wird.
Zum Schluss noch eine Auflösung. Die Bilder zu diesem Text stammen nicht von einer Nachbau Vorgelegewelle, sondern von einer originalen Puch Produktion aus Graz. Oft sehen die gebrauchten Wellen nach dem Ausbau vergleichsweise glatt aus. Das ist aber wohl eher ein Effekt von Verschleiß und Abnutzung.
