Petroleum Rückenwind: Das E-Bike der 50er Jahre - Neu im Museum!

Zeitgenössisches Puch Herrenrad mit Junior 22ccm Hilfsmotor!

In den 50er Jahren entwickelte die Firma Lohmann einen Hilfsmotor für Fahrräder. Er sollte mit dem damals hausüblichen Petroleum betrieben werden. Für den Betrieb eignen sich jedoch auch andere Treibstoffe wie Diesel oder Kerosin. In jedem Fall muss hier ein 2-Takt Öl beigemengt werden. Die Firma Junior hat diesen Motor in den Folgejahren unter Lizenz gebaut.



Einzigartig am Lohmannprinzip ist die verstellbare Kompression. Der Motor konnte mit Hilfe einer verstellbaren Zylinderbüchse eine Verdichtung von 12,5:1 bis zu 125:1 erreichen.

Diese hohe Verdichtung war vor allem für den „Kaltstart“ notwendig. Der Motor verfügt über keinerlei Vorwärmung oder Glühstifte. Daher musste er durch Außeneinwirkung erhitzt  (Gasbrenner) und anschließend mit einer hohen Verdichtung gestartet werden.

Zum Verstellen der Kompression war  auf der linken Seite des Lenkers ein Drehgriff angebracht. Rechts findet man den Drehgriff für die sogenannte „Gemischdrossel“.

Wenn der Motor vorgewärmt ist und gestartet wurde, kann die Kompression wieder gesenkt werden. Im warmen Betrieb ist dann eine Verdichtung von ca. 14:1 optimal. Die Kompression muss jedoch laufend angepasst werden. Je nach Last, Außentemperatur und Kraftstoff verändert sich die optimale Kompression. Das Drehmoment der Unterstützung wird währenddessen mit der Gemischdrossel geregelt.

Man hat also nicht nur beim Starten, sondern auch beim Fahren alle Hände voll zu tun, um den Motor am Laufen zu halten. Eine DS50 mit Gas- und Schaltdrehgriff erscheint dagegen wie eine gut geplante Militäroperation.

Dieser Selbstzünder kann bis zu 37km/h erreichen. Der 0,8 PS Motor musste hierfür eine Drehzahl von 6000 1/min erreichen.

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Das E-Bike der 50er Jahre!



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