Schraubertipps: Masse beim Moped
„Ich habe bereits
alle Massen geprüft, das Problem liegt zu 100% an der Zündung“
Täglich erreichen uns Anfragen von Kunden, welche technische Probleme mit ihrer
originalen oder modernen 12Volt Lichtanlage haben. Bevor man dieses Thema als
„bekanntes Problem“ abstempelt, sollte man sich nochmals Gedanken über die
Wichtigkeit der Masse bei Puch Fahrzeugen machen.
Besonders präsent
ist die Problematik bei nicht fachmännisch eingebauten 12Volt Lichtanlagen. Sobald
am Kabelbaum Veränderungen durchgeführt werden ist große Vorsicht geboten.
Leider fällt das Thema „Masse“ hier oft auf den letzten Platz. Folgen können
ein schwaches Licht, ständig durchgebrannte Birnen oder unzuverlässiger
Zündfunke sein.
Wir bieten in
diesem Fall die Prüfung der Lichtmaschine zu einem kleinen Preis an, egal ob
Motorrad oder Moped. In mehr als 99% der Fälle ist bei einer Prüfung kein
Fehler festzustellen. Unsere darauffolgende Prüfung der Kundenfahrzeuge führt
immer wieder zu demselben Ergebnis, die Masse ist nicht einwandfrei.
Zwei besonders
häufige Fälle:
Tachofeder Motorräder: Das Motorrad ist neu lackiert und sieht besser als
neu aus. Als letztes wird der Lampentopf mit Tachometer verbaut. Nach den
ersten Kilometern fällt die Tachonadel im Uhrzeigersinn auf die
Maximalgeschwindigkeit und bleibt dort. Oft wird hier der Nachbau-Tachometer
verdächtigt, das Problem besteht jedoch sowohl bei originalen als auch bei
Nachbautachos. Folgendes ist passiert: Das Scheinwerfergehäuse hat aufgrund der
neuen Lackierung keine Masse mehr zum Rahmen. Der Strom sucht sich seinen Weg
über die einzig mögliche Verbindung aus Metall, nämlich die Tachowelle. Alles
was die Tachowelle und den Rest vom Lampentopf verbindet ist die dünne Spiralfeder
im Tachomechanismus. Der gesamte Strom der 100 Watt Lichtanlage läuft nun über
eine 0,1mm dünne Spiralfeder. Sie verglüht in kurzer Zeit und der Tacho wird
dadurch zerstört.
TSC91 Adapter: Der 4gg. Motor ist frisch überholt und es fehlt
nur noch der Drehzahlmesser für eine runde Optik. Alle Komponenten der
Lichtanlage funktionieren bereits, daher wird nun der Adapter für den Drehzahlmesser
getestet. Beim ersten Versuch springt die Nadel kurz hoch, danach funktioniert
nichts mehr. Grund dafür war (in diesem Fall) ein Massekabel welches nur lose
mit einem Quetschverbinder am Rahmen befestigt war. Der Quetschverbinder hatte
einen Übergangswiderstand und zu allem Überfluss einen Wackelkontakt. Vor allem
beim TSC91 ist auf die Masse zu achten, da der Adapter bereits bei der
erstmaligen Inbetriebnahme zerstört werden kann. Es müssen gute Kabelschuhe und
vernünftige Krimpzangen verwendet werden. Am besten testet man die Verbindung
durch ein vorsichtiges Ziehen am Kabel. Auch die Isolierung ist unverzichtbar.
Die nicht verwendeten Kabel der Dekaden-Anschlüsse dürfen nicht unisoliert
gelassen werden!
In beiden dieser
Fälle hätte Zeit und Ärger gespart werden können. Gute, gelötete Verbindungen
und saubere Massepunkte sind unverzichtbar für eine einwandfrei funktionierende
Lichtanlage. So sehr es auch schmerzt in den frischen Lack ein Loch zu
schleifen, ist dies für einen sauberen Betrieb notwendig.
Als Abhilfe zur
fachgerechten Installation bieten wir sowohl unseren
Masse-Flachstecker(0003.124) sowie unser Massekabel (0003.630.8) an. Mit ihnen
kann sauber ein Massepunkt gesetzt werden.