Meister Leistung
Liebes RBO – Team, liebe Leser der Kundenberichte und liebe Puchfreunde!
Mit Freude möchte ich wieder nach meiner KTM PONNY JÄGERMEISTER EDITION etwas von mir geben:
„Das
Transportmoped nach Maß“
MEISTER-T5 mit
PUCH Motor, eine echte österreichische und sehr seltene Kombination.
Wieder sind viele, viele lange Nächte ins Land gezogen und diese sollten nicht ungenutzt bleiben, so freut Euch über meine nächste Kreation in Sachen Puch aus einer etwas anderen Ecke.
Wer den Puch Virus in sich trägt, der kennt das Gefühl nur allzu gut, kaum ist etwas fertig, kribbelt es wieder und das Smartphone sucht fast schon automatisch auf den bekannten Internetbörsen nach neuen Aufgaben. Wie es der Zufall will und mein Instinkt herausfordert, dauert es nicht lange und ich hab wieder was an der Angel,…
Möchte Euch das Projekt nicht nur deshalb vorstellen weil es selten ist, sondern gleichzeitig auch sehr skurril erscheint.
Also, gesagt getan, Objekt der Begierde erspäht, gekauft und an Land, oder besser in die Garage gezogen. So nun steht er da der MEISTER T5, ein Moped auf drei Räder angetrieben durch den allseits bekannten Puch 4-Gang Motor, oder kurz das im Volksmund genanntes „Dranglermoped“.
„Dranglermoped“ im wahrsten Sinne des Wortes, frei nach dem Motto, zuerst ein paar Bier dann ordnungsgemäß aufbocken und schrauben
Der Schock meiner lieben Frau saß im ersten Augenblick tief und die zu erwartende Frage „Bitte wozu brauchst so einen Blödsinn schon wieder?“ war vorprogrammiert.
Als Realist und praktisch denkender Mensch lies meine Antwort nicht lange warten: „Du wir brauchen ja etwas zum Mist Transportieren oder Bier einkaufen, damit unser schönes Auto nicht schmutzig wird, außerdem kann man damit ohne Helm fahren und anschnallen musst Dich auch nicht. Nach diesen unschlagbaren Argumenten war ich mir sicher, das Gefährt muss wieder auf die Straße und seinen Dienst verrichten!
Nun gut erste Bestandsaufnahme für eine „ready to go“ Restauration:
Eigentlich bis auf den Puch Motor und der zeitlosen Kunststoffkabine ist so gut wie fast alles herzurichten um ein §57a Pickerl und eine Zulassung zu erhalten.
Einziger Haken an der Sache, es gibt so gut wie keine Ersatzteile zu bekommen, also Hirnschmalz anstrengen, googeln, Unbrauchbares brauchbar machen und tief durchatmen.
Neuer als neu und vor allem besser
Da der Motor läuft und das Lastendreirad ja auch fährt sollte es bremsen, tut es aber nur mit mit starkem Gegenwind und bergauf, so gibt’s halt kein Pickerl.
So auf zum Dreher meines Vertrauens alle Bremstrommeln ausdrehen lassen und neue Bremsbeläge für aktuelle Fahrzeuge gleicher Trommelabmessung mit Dremel und Feile an der Drehaufnahme anpassen.
Seilzüge nach Muster vom Profi anfertigen lassen, neue Radlager, Reifen, Schläuche und einen Tropfen Bremstrommellack rauf, fertig und siehe da, die höchstzulässigen 350 kg Gesamtgewicht graben sich in den Asphalt das es nur eine Freude ist.
Gut, nach Fahren und Bremsen kommt bekanntlich leuchten, blinken, und alles was mit Strom zu tun hat.
Auch hier ein Thema welches von Null auf gemacht werden muss.
Gut dass ich in der HTL für Elektrotechnik so gut aufgepasst habe
Ziel der Übung für alle Verbraucher genug Saft zu bekommen und eine 12V Minibatterie laden, damit der Scheibenwischer auch seine Berechtigung hat. Spätestens an dieser Stelle sei gesagt die 12V Lima und Zündung mit Regler vom lieben Herrn Stöckl hat nicht nur einen anständigen Preis, sie ist es auch in jedem Fall wert.
Nachdem der Kabelbaum erneuert , diverse Leuchten ersetzt und ein Blinkerrelais formschön auf der Lenkstange Platz gefunden hatte, blinkt, leuchtet, bremslichtet und scheibenwischt alles so wie es soll.
Final waren noch kosmetische Sachen angesagt, also ab zum Glaser für eine neue Windschutzscheibe, weiter zum Sattler für einen standesgemäßen Sitz, weiter zum Lackhändler für Rostlöser, Grundierungen, Lack und weitere zahlreiche Kleinigkeiten sollen den ersten Eindruck und die Prüfstellentauglichkeit überzeugen.
Was würde ich ohne meine Lehrbuam
Wenn der Junior mal mitfahren will, muss er auch Hand anlegen!
Gute 3 Monate nach dem Kauf und einigen Nachtschichten in der Garage ist es soweit, auf zur KFZ Prüfstelle um `s Eck zur Pickerlüberprüfung. Nach anfänglichen Kopfschütteln, Ratlosigkeit, ausgiebiger Testfahrt und studieren der Einzelgenehmigung, konnte der Prüfer nicht aus und schrieb seinen positiven Bericht für die Zulassungsstelle, YES!!!!!
Zwei Stunden später saugt sich das rote Mopedblech in die Kennzeichenhalterung und die erste „offizielle“ Jungfernfahrt durch Wien Umgebung sorgt nicht nur für Aufsehen sondern irgendwie auch Mitgefühl und Unmut wenn ich die Bundesstraße mit geschmeidigen 40 km/h blockiere, aber ich wollte es ja so.
So, nun steht eine weitere Rarität (übrigens wurden nur 52 Stk. produziert) unter meinem Dach und hoffe Euch hat meine kleine Story über die österreichische Version der italienischen Piaggio APE 50 gefallen.
Wer nun mehr Interesse und Lust auf die lustigen Dreiradler von Ing. Hans Meister bekommen hat, der darf sich gerne auf folgender Seite im Detail über alle Meister Fahrzeuge mit Puch Motor informieren.
http://meisterkabinenroller.hobbyseiten.at/
An dieser Stelle sei noch abschließend gesagt:
Vielen lieben Dank an den lieben Bertrand Falzberger, dem Betreiber der einzigen Meister Kabinenrollerseite der mir auch immer mit Rat und Tat zur Seite stand.
Manchmal hat es länger gedauert,…und eingeschlafen,….bis zum nächsten mal!
—