Puch VZ 50 R aus Frankreich
Sind die Export Modelle unterbewertet?

Es gab wahrscheinlich hunderte verschiedene 50ccm Modelle für die Importeure in ganz Europa, mit verschiedenen Motoren, Farben, oder einfach nur mit weniger Anbauteilen, die man in dem jeweiligen Land nicht für notwendig erachtete oder gar nicht so schick fanden.
Schade eigentlich,
dass die VZ-50 R damals nicht in Österreich zugelassen wurde.
Zur damaligen Zeit durfte man mit dem roten Taferl nur 40km/h fahren, das war ok mit dem VS-Motor bei 2,4 PS, da war aber Ende mit der Fahnenstange beim R-Motor mit den 3,8 PS. Das ging nicht, eine gabs doch die MC-50, dort findet man den R-Motor, aber mit einem sehr laaaaangen Krümmerrohr und auch die DS-50R, ich weiß nicht ob die in Ö zugelassen wurde und wenn wie die gedrosselt wurde.

Diese VZ-50R wurde am 14.9.1967 in Marseille erst zugelassen und im Oktober 2022 wieder in Ö mit historischer Typisierung zugelassen und damit sie nur 43 km/h fährt, mit einer sehr laaangen Übersetzung.
Man kann sie auch
mit 60 bzw. 70 ccm und orig. Übersetzung fahren, dann wären, so habe ich mir
sagen lassen auch 70km/h drinnen, liegend, bergab und mit Heimweh 😊
Was ich so toll finde bei Puch, ist das Baukastensystem, einfach den Rahmen der VS nehmen, die Kluft zwischen Tank und Sitz mit Blechen verbauen, das SchnickSchnacks rund um den Motor weglassen und da war sie, das erste Moped und nicht wie ich früher glaubte am Anfang der 80er Jahre mit Zündapp KS50, Ktm RS4 und Puch Monza, Cobra,…., nein falsch es war bereits 1966.
Wenn man Moped sagt, meint sicher jeder etwas anderes, aber für mich sind Mopeds jene bei denen der Tank in die Sitzbank übergeht und Fußrasten hat.
Und ja, es gab dieses Modell auch mit Pedalen.

Aber eines war Fix die Zeit der Gebläse Kühlung war Geschichte, auch wenn es im Export noch einen M-Motor mit 4,8 PS gab, das Ende der VZ war eingeläutet. In Ö gabs schon den R-Motor nicht, also schon gar nicht den M-Motor, es gab dafür einfach keine Führerscheinklasse.
Dies änderte sich
erst 10 Jahre später also 1977, man erkannt das Potential in der
Bundesregierung und erschuf die Führerscheinklasse Aj und Ak diese waren zwar
ebenfalls auf 50ccm beschränkt, aber nicht auf die Leistung. Leider wurden
diese Klassen 1991 und 1997 abgeschafft, damit war es nicht mehr möglich ab 16
Jahren ein „Kleinmotorrad“ zu fahren.
Für die
Restauration ist es einfach, da viele Dinge aus dem Regal der MC stammen. Nur
der 17-Bing Vergaser ist eine Herausforderung gewesen, es ist ein 1/17/54, wurde
aber dann in Holland fündig.
Überhaupt Schweden und Holland sind ein Eldorado für VZ Fahrer.

Der Hingucker sind die offenen Stoßdämpfer der MC und der Auspuff, hier nicht original, es müsste eigentlich ein Rekord sein, aber die gibt’s anscheinend nicht mit 25mm Krümmer den die VZ-R hat.
Das absolute
optische NoGo ist das Monster Rücklicht, war anscheinend aber Standard in den skandinavischen
Ländern. Überhaupt
Schweden und Holland sind ein Eldorado für VZ Fahrer.
Der Hingucker
sind die offenen Stoßdämpfer der MC und der Auspuff, hier nicht original, es müsste
eigentlich ein Rekord sein, aber die gibt’s anscheinend nicht mit 25mm Krümmer den
die VZ-R hat.
Das absolute
optische NoGo ist das Monster Rücklicht, war anscheinend aber Standard in den skandinavischen
Ländern.

Und jetzt noch eine besondere Variante der VZ , in den 70igern gabs eine VZ-50 F in Schweden, also die Entwicklungsabteilung in Graz war echt fix, die haben den Luft gekühlten 4-Gang Motor mit nur 3 Gängen in eine VZ verpflanzt ein Tachometer der MC drauf dadurch ein kleiner Lampentopf, einen verchromten Kotflügel und erstmals Blinker wie bei der M50.
Zum Staunen bringt mich immer wieder die Vielzahl an Modellen, die es da draußen noch von Puch gibt.
Mein Dank gilt den Mitarbeiter der Fa. RBO, die sich Zeit nahmen und sich meine Probleme anhörten und nicht zuletzt an Hermann, der wie immer, mich mit seinem historischen Wissen beeindruckt.
Und auch an Karl Eder der mir bei diesem seltenen Export-Modell half, es wieder auf die Straße zu bringen.
Liebe Grüße
Gerald und Philipp Hoch,
bei Fragen und Kommentaren => puch@hoch.or.at
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